Der Fotoeffekt erinnert oft an Miniaturlandschaften, kann aber auch für das Hervorheben von Szenen verwendet werden. Der Artikel erklärt, wie man den Effekt mit einfachen Mitteln erzeugen kann.>
Der Tilt-Shift Effekt, den ihr im Titelbild seht, ist durch seine untertriebene Tiefenschärfe und übertriebene Farbsättigung in zentralen Bereichen bekannt. Wenn ihr im Internet nach “tilt shift”-Bildern sucht, werdet ihr sofort erkennen, was diesen Effekt ausmacht. Meist wirken die Bilder wie aus einer Miniaturlandschaft aufgenommen. Um solche Bilder zu erzeugen, kann man teure Spezialobjektive verwenden oder sie am Computer nachbilden.
Hier ist, was ifolor dazu schreibt:
Die Begrifflichkeit setzt sich zusammen aus den Wörtern Tilt (englisch: neigen) und Shift (englisch: verschieben). Mittels Verschiebung der Position der Objektivebene gegenüber der Bildebene können durch den Kameraschwenk bedingte perspektivische Verzerrungen vermieden werden. Diese entstehen durch das Prinzip der Zentralprojektion der Kamera, wobei horizontale Linien korrekt dargestellt werden, während vertikale Linien scheinbar auf einen Fluchtpunkt zulaufen. Eingesetzt wird dieses nach seinem Erfinder Theodor Scheimpflug benannte Prinzip vor allem in der Architektur-Fotografie, aber auch bei Landschafts- und Produktfotos, um das Auftreten von sogenannten stürzenden Linien zu unterbinden. Diese Verjüngungen der parallel verlaufenden vertikalen Linien entstehen unter anderem, wenn Objekte von „unten nach oben“ fotografiert werden.
Tilt-Shift-Objektive lassen sich nicht auf die Behebung von perspektivischen Fehlern reduzieren. Mit ihnen ist noch weit mehr möglich. Sehr beliebt ist der sogenannte Miniatureffekt, der Bilder erscheinen lässt, als seien sie in einer Miniaturlandschaft entstanden. Zustande kommt dieser Effekt durch die Tilt-Funktion der Objektive. Durch das Neigen der Objektivebene lässt sich die Schärfe des Bildes steuern. Dabei wird ein Teil des Bildes, zum Beispiel ein Streifen in der Bildmitte, bewusst scharf dargestellt, während der Rest des Motives unscharf erscheint. Aus erhöhter Position fotografiert, wirkt es nun wie eine Miniaturszene.
Falls ihr bei dieser Beschreibung wenig verstanden habt, können wir uns die Hand reichen. In diesem Artikel geht es darum, wie man den Effekt mit einfachen Mitteln nachbilden kann. Grundsätzlich eignen sich Fotos, die einen hohen Detailreichtum auf einer Bildebene aufweisen, etwa einen Markt mit vielen Leuten. Als Beispiel habe ich dieses Bild gewählt, welches ich im Juli in Santiago de Compostela (Spanien) aufgenommen habe.
Das Originalbild
Mit Tilt-Shift Effekt, nachdem Ralf daran herumgestümpert hat.
Wie ihr seht, verleiht der Effekt dem Bild mehr Dynamik und Fokus.Zugegeben, ich habe keine Ahnung von Fotografie, aber dieser Effekt hat mich schon immer interessiert. Ich hatte Lust, einen Artikel darüber zu schreiben, der aufzeigt, wie man den Tilt-Shift Effekt einfach nachbilden kann. Im Internet findet man tausende Anleitungen dazu; alle machen es ein wenig anders (einfach oder kompliziert). Es gibt sogar ein ImageMagick-Skript dafür, welches ich nicht ausprobiert habe.
Stattdessen habe ich es mit GIMP versucht. Darin öffnet ihr das Originalbild (ach was) und wählt in der Mitte einen kreisrunden oder ovalen Bereich aus. Dann invertiert ihr die Auswahl und werft einen gausschen Weichzeichner darauf. Fertig, oder noch nicht?
Online-Dienst ausprobiert, der sich auf Tilt-Shift spezialisiert hat. Hier ist das Ergebnis:
https://pixabay.com/photos/lamborghini-brno-racing-car-618358/
Quellen:
https://en.wikipedia.org/wiki/Tilt%E2%80%93shift_photography
https://www.ifolor.de/inspirationen/tilt-shift-mehr-als-nur-miniatureffekte

