LinuxNews Wochenrückblick

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Da ich in dieser Woche etwas flügellahm war, fasse ich mal zusammen, worüber ich ansonsten gerne ausführlich berichtet h&auml tte.

Distributionen

Bei den Distributionen wurde Fedora 43 stabil veröffentlicht. Darüber habe ich ja bereits mehrfach berichtet. Deshalb hier nur kurz, was sich bei Fedoras Atomic-Spins getan hat. Generell erhalten diese Spins eine mit Zstandard (zstd) komprimierte Initrd. Die Boot-Partition wurde ebenfalls für alle Varianten auf 2 GB vergrößert und die wireguard-tools wurden vorinstalliert. Diese Maßnahmen wurden bereits in den Fedora-Editionen umgesetzt. In Fedora Silverblue wurde OpenSSL hinzugefügt, damit die GSConnect-Erweiterung funktioniert, ohne dass auf Paket-Layering oder Sysexts zurückgegriffen werden muss. Bei Kinoite wurde der Zyklus für Updates der Flatpak und des Systems im Hintergrund (unattended updates)auf wöchentlich gesetzt. Der Anwender kann die Frequenz ändern oder diese Updates ganz abschalten.

TrueNAS wurde im Wochenverlauf auf v25.10 angehoben. Ein neuer webbasierter Installer erleichtert Installation und erste Konfiguration mit webbasierten Anleitungen, SSL-Zertifikaten und E-Mail-Benachrichtigung. Admins erhalten mehr Kontrolle, indem sie beim Update-Management einstellen können, wie konservativ oder experimentell das System bei angebotenen Software-Updates sein soll. SMB-Shares profitieren von einem neuen Preset-System, inklusive automatischer Migration alter Shares.

Bei den Storage-Protokollen wird jetzt NVMe over Fabric (NVMe-oF) unterützt. Das ermöglicht den direkten Hochgeschwindigkeitszugriff auf Daten, die auf Remote-Arrays gespeichert sind, sodass der Speicher des jeweiligen TrueNAS-25.10-Systems effektiv wie ein lokal angeschlossenes NVMe-Gerät behandelt werden kann. Zudem bietet TrueNAS 25.10 »Goldeye« die Fortschritte von OpenZFS 2.3.4.

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Nach mehreren Beta- und RC-Versionen wurde in den vergangenen Tagen auch Unraid 7.2 freigegeben. Die stabile Version 7.2 des Linux-basierten Betriebssystems, das speziell für Heim-Server entwickelt wurde, bringt viele bedeutende Neuerungen zu den Anwendern. Dazu gehört endlich auch eine vollst&aumlndig responsive Web-GUI, die sich automatisch an verschiedene Bildschirmgr&ouml&uumlßen anpasst und somit auf Desktop, Tablet und Mobilger&auml&aumläten gleichermaßen gut nutzbar ist. Hinzu kommt, dass dank des kürzlich veröffentlichten neuen API bereits eine mobile App für Android in Arbeit ist. Das API ermöglicht zudem die externe Authentifizierung via OIDC/SSO.

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Eine bahnbrechende Änderung für Anwender von ZFS-Pools ist die Möglichkeit, ein einzelnes vdev in einem RAIDZ1/2/3-Pool durch das Hinzufügenügen einzelner Laufwerke zu erweitern, ohne die gesamte Konfiguration neu erstellen zu müssen. Zudem wurde die Unterstützung für Dateisysteme aufgebohrt: Neben XFS, BTRFS und ZFS werden jetzt auch Ext2, Ext3, Ext4, NTFS und exFAT unterstützt, was das Einbinden externer oder älterer Laufwerke erleichtert. Außerdem gibt es diverse Bugfixes, Performanceverbesserungen und kleine UI-Verbesserungen. Bei mir funktionierte das Update von 7.0 bzw. 7.1 auf zwei Servern ohne Probleme. Ein YouTube-Video erläutert detailliert die wichtigsten Neuerungen. Vanilla OS 2 erhielt sein halbjährliches Update mit Verbesserungen und Bugfixes.

SUSE hat die allgemeine Verfügbarkeit von SUSE Linux Enterprise Server 16.0 (SLES) bekannt gegeben. Die neue Veröffentlichung verwendet den neuen webbasierten Agama-Installer, der bereits in openSUSE Leap 16 debütierte. Cockpit wird mit SLES 16 zum Standardwerkzeug für die Serververwaltung. SELinux ersetzt erstmals AppArmor als Standard-Access-Control.

Desktops und Anwendungen

KDE Plasma 6.5 erhielt nach einer Woche bereits sein erstes Wartungs-Update auf v6.5.1, womit Fehler bereinigt und Funktionen verbessert wurden. So werden sich Besitzer älterer AMD-Grafikkarten freuen sich, dass der Mauszeiger nicht mehr einem Schweizer Käse gleicht. Und noch ein kleiner Blick in die Zukunft: Am 11. Dezember erscheint offiziell die stabile Version des COSMIC-Desktops von System 76.

Bei den Anwendungen wurde unter anderem die Fotoverwaltung Immich auf v2.2.0 angehoben. Der Höhepunkt der neuen Version der mittlerweile seit einigen Wochen als stabil erklärten Anwendung ist die Unterstützung von OCR, womit Texte in Fotos erkannt und durchsucht werden können. Offiziell unterstützt werden bisher Sprachen wie Englisch, vereinfachtes und traditionelles Chinesisch sowie Japanisch.

Sprachen, die das lateinische Alphabet verwenden, funktionieren im Allgemeinen ebenfalls, weisen jedoch möglicherweise eine geringere Genauigkeit auf. Die OCR-Funktion kann dabei GPU-Beschleunigungstechnologien wie CUDA, OpenVINO und ROCm nutzen, was die Verarbeitung beschleunigt. Die neue Funktion ist Teil des Maschinelles Lernen und arbeitet bei neuen Fotos automatisch und kann für Bestandsfotos unter Verwaltung » Aufgaben angestoßen werden.

Die Entscheidung bei der Entfernung von Duplikaten wurde durch weitere Informationen wie Datum/Uhrzeit, Speicherort und die Zahl der Alben, in denen sich das Element befindet, erleichtert. Die neue, Rust-basierte Wasm-Implementierung (Web Assembly) für die Berechnung des Layouts ermöglicht es jetzt, Hunderttausende von Elementen in unter 1 Millisekunde zu verarbeiten. Die mobile App zeigt jetzt eine Warnung, wenn Client- und Server-Version nicht übereinstimmen.

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Distrobox 1.8.2 bringt viele Neuerungen für diesen Wrapper um Docker oder Podman, der es erlaubt, Distributionen in containerisierten Umgebungen innerhalb eines Linux-Hosts zu erstellen und zu verwalten. Wir hatten zuletzt vor einem Jahr über Distrobox 1.8.0 berichtet. Das Update begrüußt einen neuen Maintainer und 20 neue Mitwirkende, was auf eine weiterhin wachsende und lebendige Community hindeutet. Zu den wesentlichen Verbesserungen unter der Haube gehören eine verbesserte NVIDIA-Unterstützung unter Fedora und openSUSE sowie gesteigerte Systemd-Kompatibilität. Auch die Integration der Sudo-Alternative Doas wurde verbessert. In diesem Zusammenhang sei auch auf DistroShelf als GUI für Distrobox hingewiesen.

Der Video-Editor Shotcut erhielt in Version 25.10 unter anderem Text-to-Speech-Unterstützung für Untertitel und Notizen und unterstützt FFmpeg 8.0. Eine neue Funktion namens Bild/Video aus HTML erlaubt es, Bilder oder Videos direkt aus HTML-Code zu erzeugen.

Und sonst noch…

Musiker wird es freuen, dass Steinberg die Audio-Schnittstellen ASIO (Audio Stream Input/Output) und VST 3 (Virtual Studio Technology) unter Open-Source-Lizenzen freigibt und somit den Einsatz der beiden SDKs unter Linux vereinfacht. Im Forum von Proxmox wurden zwei Schwachstellen beim Proxmox Backup Server bekannt gegeben. Bei einer Schwachstelle konnten Backup-Snapshots manipuliert werden. werden, bei der anderen konnten bei der Nutzung von S3 Daten abgegriffen werden. Beide Lücken sind mittlerweile geschlossen.

Bei Debian wurde das FTP-Master-Team in zwei Teams aufgeteilt. Das Team hat für mehr als zwei Jahrzehnte für die Verwaltung des Paketarchivs gesorgt. Neue Pakete, die in Debian aufgenommen werden wollten, mussten die NEWWarteschlange durchlaufen, was wegen langer Wartezeiten oft zu Frustration bei allen Beteiligten führte. Seit einigen Tagen traten zwei Teams mit verteilten Aufgaben an die Stelle des FTP-Master-Teams. Das Archiv-Betriebsteam überwacht und pflegt die Infrastruktur der offiziellen Debian-Paket-Repositorys. Das DFSG, Team Lizenzierung & Neue Pakete (kurz: DFSG Team) übernimmt die Aufgabe, Pakete in der NEW-Warteschlange zu überprüfen und sicherzustellen, dass sie vollständig den Debian-Richtlinien für freie Software entsprechen.

Erst seit wenigen Tagen existiert eine Umsetzung von Microsofts Rückruf für LinuxÜber den Sinn hinter dieser Umsetzung gibt es nach einem Test demnächst einen eigenen Artikel. Und zum Schluss noch eine gute Nachricht: Die Pläne für eine anlasslose Chatkontrolle in Europa sind vom Tisch. Die derzeit dänische EU-Ratspräsidentschaft ließ Justizminister Peter Hummelgaard erklären, dass auf EU-Ebene andernfalls keine Einigung auf neue Regeln zum Vorgehen gegen Darstellungen des sexuellen Missbrauchs von Kindern möglich gewesen wäre.

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