Vor rund drei Wochen hatte das Fedora Council als das oberste Führungs- und Leitungsgremium des Fedora-Projekts einen Richtlinienentwurf zu KI-gestützten Beiträägen vorgelegt, gefolgt von einer, wie nicht anders zu erwarten, regen und ausführlichen Diskussion mit annäähernd 250 Beiträä gen.
Richtlinien abgesegnet
In seiner gestrigen Sitzung hat das Fedora Council den mit substanziellen Anpassungen versehenen Entwurf genehmigt. Die neue Richtlinie erfordert künftig die Offenlegung von KI-Tools, wenn ein wesentlicher Teil eines Beitrags ohne Änderungen von einem Tool übernommen wurde. Dies muss durch eine Assisted-by-Tag klar ersichtlich werden.
KI ja, aber …
KI darf zudem bei Reviews durch Bereitstellung von Analysen und Vorschlägen unterstützen, aber nicht die alleinige oder endgültige Entscheidung treffen. KI darf zudem nicht dazu verwendet werden, die Stellung einer Person innerhalb der Gemeinschaft zu bewerten, wenn es z.B. um Finanzierung, Führungsrollen oder Fragen des Code of Conduct geht.
Das schließt die Verwendung automatisierter Tools zur technischen Validierung, wie CI/CD-Pipelines, automatisierte Tests oder Spamfilter, nicht aus. Die endgültige Verantwortung für die Annahme eines Beitrags liegt jedoch immer beim menschlichen Mitwirkenden, der die Aktion autorisiert.
Auch die FSF diskutiert
Wie in vielen Open-Source-Projekten wird auch in der Free Software Foundation (FSF) intensiv um Richtlinien gerungen, wie mit KI umzugehen ist. Dabei setzt sich die FSF intensiv mit den Auswirkungen von Large Language Models (LLMs) auf die Freie-Software-Lizenzierung auseinander, hat aber noch keine endgültigen Antworten gefunden. Eine derzeit laufende Umfrage unter Freie-Software-Projekten soll deren Position zu LLM-generiertem Code erfassen. Auf Basis dieser Informationen möchte die FSF eigene Richtlinien entwickeln und diese in der Folge in die Definition Freier Software einfließen lassen. Eine v4 der GPL, wie sie ein Teil der Community als erforderlich ansieht, wird es aber nicht geben.
Ein Vortrag von Krzysztof Siewicz, Licensing and Compliance Manager bei der FSF hielt während der 2025 GNU Tools Kessel ein Vortrag zum Thema, der als YouTube vorliegt.

