Im April 2024 hatte ich mir einen Laptop der Marke ‘Framework’ gegönnt. Seitdem benutze ich das Gerät täglich als meinen Daily Driver. Zeit für ein Fazit.>
Dieser Langzeit-Erfahrungsbericht wird wahrscheinlich der kürzeste und langweiligste Bericht, den ich je geschrieben habe, aber vielleicht bestärkt er Dich bei Deiner Entscheidungsfindung, falls Du mit einem Laptop aus dem Hause Framework liebäugelst.
Was ein Framework-Laptop ist und was es ausmacht, erspare ich Dir. Im ursprünglichen Artikel bin ich auf das Konzept dieses Laptops und der Firma Framework eingegangen. In einem Satz zusammengefasst stellt die Firma modulare, einfach aufrüst- und reparierbare Laptops mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit und Langlebigkeit her.
Was hat sich in den letzten 15 Monaten seit dem Review verändert?
Die kurze Antwort: Nichts.
Diese Antwort ist für einen Artikel allerdings arg kurz.
Ich benutze das Laptop täglich für vielfältige Aufgaben, sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld. Im privaten Rahmen erfüllt es die typischen Aufgaben eines Otto-Normal-Nutzers von Web, E-Mail, Office, Videotelefonie, Musik, Video, Bildbearbeitung bis hin zu gelegentlichem Gaming und was sonst noch so anfällt.
Für den “LinuxHähnchen” YouTube-Kanal erstelle ich auf diesem Laptop alle Folien, Grafiken, Video- und Sprachaufnahmen und mache die Audiobearbeitung mit Audacity und den Videoschnitt mit Kdenlive. In KVM/QEMU betreibe ich zu Schulungszwecken mehrere virtuelle Maschinen mit verschiedenen Linux-Distributionen.
Für gelegentliche Vorträge in kleineren und größeren Gruppen nutze ich das Gerät als Präuml;sentationsmaschine. In diesem Rahmen bieten die wechselbaren Steck-Module des Laptops die nötige Flexibilität, um den Rechner an einen Monitor oder Beamer anzuschließen (z.B. HDMI oder DisplayPort).
In meinem beruflichen Umfeld als M365-Admin (mea maxima culpa!) eines größeren Unternehmens entwickle ich auf diesem Rechner die PowerShell Skripte in Visual Studio Code. Ich ziehe diesen Linux-Laptop dem Windows-11-Gerät meines Arbeitgebers vor, wenn ich ein schnelles, responsives System brauche, auf dem ich ablenkungsfrei arbeiten möchte.
Wie im ursprünglichen Artikel angesprochen, hatte ich mich als OS für die LTS-Version von Ubuntu entschieden, welche ich am 25.04.2024 installiert und seitdem nicht wieder gewechselt habe:
stat / | grep "Geburt" Geburt: 2024-04-25 15:45:35.000000000 +0200
Mit Ubuntu harmoniert dieser Laptop ausgesprochen gut und bis heute hatte ich kein einziges Problem mit diesem System oder den installierten Applikationen gehabt. Summa summarum habe ich ein aufgeregtes “unaufgeregtes”, “langweiliges” System vor mir, das genau das tut, was ich von ihm möchte. Genau DAS, was ich von einem Daily Driver erwarte.
Framework stellt die Firmware für das Laptop zeitnah über fwupd bereit. Bisher habe ich zweimal die Firmware über den Ubuntu Firmware-Updater auf grafischem Weg aktualisiert.
Durch die frei konfigurierbaren Erweiterungsmodule (z.B. USB-C, USB-A, HDMI, DisplayPort, SD-Kartenleser, Ethernetport) konnte ich bisher in jeder Situation auf gegebene Anforderungen reagieren.
Erfahrungen mit dem Support und Hardwaretausch
Im letzten Jahr musste ich wegen defekter Hardware Erfahrungen mit dem Support von Framework machen.
Was war passiert?
In manchen Vorträgen zeige ich den Teilnehmern den Aufbau eines Laptops, indem ich das Gerät komplett demontiere und dann wieder zusammenbaue. Bei einer Präsentation habe ich Grobmotoriker dabei nicht aufgepasst, dass ich alle Kabel auch wieder richtig im Gehäuse untergebracht habe, bevor ich das Gehäuse wieder zusammensetze und verschraube.
Ich Esel hatte beim Zusammenbau das Kabel zwischen Mainboard und Display im Rahmen eingeklemmt und alles mit Schmackes zusammengedrückt und dadurch einen Kabelbruch verursacht.
Durch den Kabelbruch stieg das Display aus, sobald ich das Laptop einmal komplett (180 Grad) aufgeklappt und wieder zusammengeklappt hatte. Nach ein paar Malen Öffnen und Schließen ruckelte sich der Bruch dann wieder zurecht.
Ich kontaktierte den Support von Framework und schilderte mein selbst verursachtes Problem … und war wirklich positiv überrascht, wie schnell, professionell und kulant der Support mit meinem Fall umgegangen ist. Nach zwei, drei E-Mails und einem Foto von dem Monitorkabel und dem Monitoranschluss auf dem Mainboard schickte mir Framework ein neues Display kostenlos aus ihrem Logistikzentrum in Amsterdam zu. Eine detaillierte und bebilderte Anleitung zum Wechsel des Displays kam parallel per E-Mail.
Das Ersatzdisplay ließ sich mittels des Framework-Tools in wenigen Minuten einbauen. Für das defekte Display lag der Lieferung ein frankierter Retourenschein bei. Das defekte Display wird dann in die Verpackung des Ersatzdisplays eingepackt und mittels Retourenschein an eine deutsche Reparaturfirma (in meinem Fall nach Bernau bei Berlin) zurückgesendet. Dort wird das Display dann wieder repariert, aufbereitet und wieder in den Pool der Ersatzgeräteäte aufgenommen.
Alles in allem war mein Kontakt mit dem Framework-Support durchweg positiv.
Fazit
Für einen “Es gibt nichts Neues zu berichten”-Artikel ist dieser Text erstaunlich lang geworden.
Bin ich mit meiner Kaufentscheidung auch nach 15 Monaten immer noch zufrieden? Oh ja!
Würde ich noch einmal ein Framework AMD 13 Laptop kaufen? Jederzeit!
Würde ich diesen Laptop weiterempfehlen? Definitiv!
Titelbild: https://frame.work/de/de
Quellen:
- eigene
- https://frame.work/de/de


