Anfang Mai berichteten wir über einschneidende Änderungen füür openSUSE Leap 16.0 in der ersten Beta. Mittlerweile ist das Stadium der Release-Kandidaten erreicht und ein stabiles Release im Jahresverlauf absehbar. Neben der Entwicklung läuft im Hintergrund die Umstellung der Quellcodeverwaltung vom bisher genutzten Quellcode-Verwaltung (SCM) im OBS auf Git.
YaST geht in Rente, Agama offiziell installiert
Neben dem aus unserer Beta-Nachrichten Bereits bekannten ersten offiziellen Auftritt des neuen Agama-Installers und dem Abschied von YaST, das durch Myrlyn ersetzt wird, vermeldet die Ankündigung des ersten openSUSE Leap 16.0 RC ein weiteres Highlight speziell für Freunde der Desktopumgebung Xfce.
Xfce mit Wayland als Experiment
Der Installer von openSUSE Leap 16.0 wird nur Desktopumgebungen bereitstellen, die auf Wayland basieren. Kürzlich konnte dem Installer dank der Arbeit des openSUSE-Xfce-Teams eine experimentelle Vorschau auf Xfce auf Wayland hinzugefügt werden. Es gibt noch eine Menge zu tun, weshalb sich die Vorschau derzeit nur für begeisterte Frühanwender und Tester eignet.
Kein 32-Bit mehr
Alle Installationen kommen mit SELinux als Standard. Anwender können nach der Installation bei Bedarf auf AppArmor wechseln. SUSE Linux Enterprise Server (SLES) 16.0 unterstützt keine Ausführung von 32-Bit-Binärdateien mehr. Allerdings besteht weiterhin eine eingeschränkte Möglichkeit, 32-Bit-Anwendungen auf einem 64-Bit-System auszufüühren, sofern die notwendigen 32-Bit-Libraries nachinstalliert werden.
Für Anwendungen wie Steam, Wine oder bestimmte ä:ltere Programme kann mit zusä:tzlicher Konfiguration, Installation spezifischer Pakete und Aktivierung durch Kernel-Parameter wie ia32_emulation=1 eine eingeschränkte Kompatibilität hergestellt werden, was jedoch eher als Workaround denn als vollwertige Unterstützung zu verstehen ist.
Zusammenlegung der Repositories
Die größe Änderung für Benutzer, die von Leap 15.6 migrieren, wird wahrscheinlich das Fehlen von dedizierten Update-Repositories für SLES-Pakete sein. Leap 16.0 verwendet im Wesentlichen nur noch ein einziges Repository repo-oss, das sowohl Community- als auch SLES-Pakete und deren jeweilige Updates enthält. Es kommen separate Repositories pro Architektur zum Einsatz. Zypper bietet parallele Downloads, um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen. Für die Migration auf Leap 16 steht ein Migrations-Tool bereit.
Freigabe am 1. Oktober, Testen bereits jetzt
Der erste Release-Kandidat steht zum Herunterladen bereit. Die stabile Veröffentlichung ist laut Straßenkarte nach der Veröffentlichung von SUSE Linux Enterprise 16 im September für den 1. Oktober geplant. Bis dahin soll es noch mehrere RCs geben.

