4. November 2025 Martin Brodbeck Lesezeit: 3 Minuten
Booklore organisiert den eigenen E-Book-Bestand und erlaubt einen flexiblen Zugriff auf die Bücher. Teils sogar mit Synchronisation der Lesestände.>
Um es vorwegzunehmen: Für mich ist BookLore kein Ersatz für Kaliber, die Eier legende Wollmilchsau unter den E-Book-Verwaltungsprogrammen. Habe ich ein Buch (DRM-frei) gekauft hat, muss es erst mal mit Calibre entrümpelt und teils auch „repariert“ werden. Dennoch kommt BookLore neuerdings bei mir zum Einsatz. Es glänzt vor allem da, wo es mit Calibre schwierig wird.
Was ist BookLore?
BookLore ist eine selbst-gehostete Web-Anwendung, um die eigene E-Book-Sammlung zu organisieren und zu verwalten. Das Projekt ist noch jung; die erste offizielle Version scheint vom März 2025 zu sein. Mittlerweile (Ende Oktober 2025) ist BookLore bei Version 1.10.0 angekommen, was auf eine rasante Entwicklung schließen lässt. Der Funktionsumfang ist bereits beachtlich. Auszugsweise:
- Organisation des Buchbestands mit benutzerdefinierten Regalen, smarten Sortierfunktionen und Filtern
- Multi-User fähig
- Kobo-Integration: Synchronisieren der Bibliothek (oder Teilen davon) mit Kobo-Geräten inklusive Konvertierung von EPUB nach KEPUB
- „Magische Regale“: Erstellen von dynamischen Regalen nach selbst definierten Regeln
- OPDS-Unterstützung: Verbinden von Apps mit der Bibliothek zum drahtlosen Herunterladen
- KOReader Sync: Synchronisieren des Lesefortschritts mit KOReader
- Integrierte Lesesoftware für PDFs, EPUBs und Comics
Die ganze Featureliste kann der Projektseite entnommen werden, ich habe hier ein paar Funktionen, die ich selbst nicht nutze, unter den Tisch fallen lassen, etwa das Abrufen von Metadaten von großen Anbietern wie Amazon oder Google.
Implementiert ist BookLore übrigens vornehmlich in Java (Spring Boot) und nutzt für das Frontend Angular. BookLore legt die Buchdateien im Filesystem strukturiert ab, nutzt aber zusätzlich MariaDB für User- und Metadaten. Das klingt zwar schwergewichtig, tatsächlich läuft die Anwendung auf einem Raspberry Pi 4 oder 5 mit 4 GB RAM sehr gut.
Installation
Auf eine detaillierte Installationsanleitung verzichte ich an dieser Stelle einmal – kann dies aber gerne nachreichen, falls das Interesse groß ist. Die Installation ist allerdings dank Docker auch schnell gemacht. Da ich selbst Docker nicht so mag, habe ich das Ganze als (rootless) „Pod“ (Podman Quadlets) installiert.
Ich habe dann noch am Router eine entsprechende Portweiterleitung eingerichtet und den Webserver Caddy als Reverse Proxy dazwischen geschaltet, sodass auch von unterwegs, etwa im Urlaub, jederzeit auf die Familienbibliothek zugegriffen werden kann.
So präsentiert sich BookLore. Es gibt umfangreiche Sortier- und Filterfunktionen
Einsatzszenario
Wie oben kurz erwähnt, setze ich nach wie vor auf Calibre zum Erfassen von E-Books. BookLore bekommt dann das fertige E-Book samt aller Metadaten, weswegen ich auch auf das Abrufen derjenigen aus externen Quellen verzichtete. Der Import zeigte insofern noch ein paar Ecken und Kanten, als dass manche Metadaten wie die ISBN-Nummer oder gar benutzerdefinierte wie die Seitenzahlen – erstellt durch das Calibre-Plugin Seiten zählen– nicht erkannt wurden. Doch entsprechende Verbesserungen sind schon auf den Weg gebracht.
Der große Mehrwert von BookLore (gegenüber etwa des Calibre Webservers) ist die Multiuserfähigkeit. Jedes Familienmitglied kann seine eigenen Lesefortschritte (und damit auch Statistiken, die BookLore auch bietet!) erfassen. Jeder kann selbst entscheiden, ob und welche Bücher mit dem eigenen Kobo-Gerät synchronisiert werden sollen oder ob mit dem KOReader der Lesefortschritt ausgetauscht werden soll.
Buchdetails, u.a. mit synchonisierter KOReader-Leseposition
Problemchen
Wie erwähnt handelt es sich bei BookLore um ein noch junges Projekt. Die Entwicklung schreitet schnell voran – vielleicht sogar etwas zu schnell. Updates erscheinen beinahe im Wochenrhythmus und enthalten durchaus einige Bugs. Hier könnte auch etwas eingehender getestet werden bzw. die Community durch Betatesting o.ä. mehr einbezogen werden. Ein Beispiel ist die persönliche Bücherbewertung. Zum einen scheint es die Berechtigung ” anderen=”” auch=”” auf=”” b=”” behoben=”” bei=”” beides=”” bewertungssterne=”” brauchen.=”” daf=”” dann=”” das=”” die=”” diese=”” ebenfalls=”” kann.=”” l=”” manage=”” metadata=”” mir=”” nur=”” oder=”” scheint=”” schnell=”” sein.=”” sinnvoll=”” src=”https://gnulinux.ch/bl-content/uploads/pages/dbc1cc1cc5db50937bb5847f4fbcff69/booklore_buchdetails.png” tauchen=”” user=”” vermutlich=”” von=”” welcher=”” wenig=”” werden.=”” wird=”” zu=”” zum=””>
Fazit
BookLore ist ein spannendes Projekt, das frischen Wind in die Bücherverwaltung bringt. Die Familie kann über BookLore komfortabel auf die Bibliothek zugreifen und jeder seinen eigenen Leseverlauf verfolgen. Als alleinige Verwaltungssoftware taugt es für mich aufgrund fehlender EPUB-Bearbeitungsmöglichkeiten jedoch nicht. Der Workflow Bücher kaufen → in Calibre bearbeiten → durch BookLore verfügbar machen ist für mich hingegen ok.
Quellen:
- Titelbild: Farblich angepasstes Projektlogo
- BookLore auf Github: https://github.com/booklore-app

