WinBoat: Linux-Subsystem für Windows

WinBoat: Linux-Subsystem für Windows

30. Oktober 2025 Götz Lesezeit: 3 Minuten WinBoat: Linux-Subsystem für Windows

Vorstellung der speziell für Windows entwickelten Virtualisierungssoftware WinBoat. Ein Erfahrungsbericht und Anleitung in der Verwendung.>

Wir alle kennen und lieben es: Die Notwendigkeit einer Windowsinstallation, denn leider ist nicht ganz Gallien von den Römern besetzt. Es gibt immer ein hinterwäldliches Kaff, dass sich der Durchsetzungsstark der freien Software widersetzt. Sei es zu speziell, zu kommerziell oder zu integriert – einer nötigt es uns auf: Windows.

Dabei gibt es noch weitere Probleme, diese Windowsinstallation wird nur alle paar Monate eingeschaltet. Dadurch ergibt sich das Problem der Wartung, es muss immer aktuell und betriebsbereit gehalten werden. Bei mir hatte ich schon oft das Problem, dass meine Virtualisierungssoftware nach jedem Update Probleme mit Windows hatte. Entweder verweigerte der Netzwerkzugriff den Dienst, oder die Treiber für das virtuelle Betriebssystem passten nicht mehr zur Virtualisierung und mussten aktualisiert werden.

Hach könnte man das nicht einfach lösen: WinBoat ist eine Möglichkeit. Die Software steht unter einer MIT-Lizenz und wird von dem Entwickler TibixDev vorangetrieben. Die Software verwendet ein in TypeScript geschriebenes Frontend, welches als Appimage gestartet wird. Zur Verwendung nutzt die Software Docker, FreeRDP und KVM auf dem Host und steuert damit die Windows Installation.

Nach dem Start und dem Abnicken der MIT-Lizenz, werden wir von einem Systemüberprüfung begr&uumlüßen, das sicherstellt, dass alle notwendigen Schritte zur Installation der Abhängigkeiten unternommen wurden.

Das Aufsetzen des Windows gestaltet sich sehr einfach, lediglich die Installation der Abhängigkeiten kann von Distribution zu Distribution komplex sein. Auf meinem Fedora Silverblue ging es jedoch problemlos.

Die folgenden Screenshots illustrieren den Prozess.

Hier lagert Windows, der Ordner dazu wird bei der Wahl automatisch erstellt.

Man kann das Windows (ab Version 10) herunterladen oder selbst ein ISO bereitstellen. Laut System wird die Installation eines Windows auf Deutsch nicht empfohlen, ich hatte bei der deutschsprachigen ISO jedoch keine Probleme.

Der Nutzername und das Passwort (ohne Onlinezwang) wird angelegt.

Ich empfehle mindestens 8GB Arbeitsspeicher und 2 CPU-Kerne.

Damit ein Datenaustausch erfolgt muss das Home-Verzeichnis freigegeben werden. Leider gibt es bisher keine Verwendung eines alternativen Verzeichnisses.

Nochmal alles überprüfen uuuund …

… abgeht die wilde Fahrt. Die Installation dauert knapp 20 Minuten bei mir. Die Meldungen im Browser tauchen auch auf dem Statusbildschirm auf.

Im Browser kann die Installation präziser und feingranularer überwacht werden.

Mit allen tollen Meldungen

Nach der Installation begrüßt uns Windows.

In der WinBoat Software können wir den Zustand einsehen und den Docker Container Stoppen, Beenden und wieder Starten.

Hier sind Funktionen von Windows aufgeführt, die gleich einem nativen Linux Programm gestartet werden können. Bei mir hat es jedoch nicht funktioniert, ein kurzes Flackern und das war es.

Die Konfigurationen können nochmals nachträglich bearbeitet werden.

Neben experimentellen Features können auch alle Daten entfernt werden.

Die experimentellen Features, Scaling und MultiMonitor habe ich nicht ausprobiert. Das Entfernen der Windowsinstallation lief bei mir ohne Probleme ab.

Möchte man Windows jedoch produktiv verwenden, so ist die Umgebung im Browser nicht zu empfehlen, sie ist langsam. Remmina ist eine gute und vor allem schnelle Alternative.

Da WinBoat KVM als Unterbau verwendet gibt es auch weiterhin die typischen Probleme:

  • Die über das Home-Verzeichnis freigegebenen Daten brauchen etwas bis auch Windows sie erkennt.
  • Jedes Datum das bearbeitet wird verliert seine Nutzerinnen Zuordnung.

Wichtig ist ebenso, dass WinBoat die Installation von Windows 11 auf inkompatibler Hardware erlaubt. Die Leistung die WinBoat von dem System benötigt ist, wie bei einer Qemu-Virtualisierung zu erwarten erhöht.

Das Durchreichen von USB ist bisher ein experimentelles Feature, die noch folgende Durchreichung der Grafikkarte ist angekündigt steckt aber noch in der aktiven Entwicklung, ohne dass ein Abschluss abzusehen ist.

Alles in Allem ist das eine tolle Stück Software. Die Benutzung ist einfach, der Aufwand gering. Die Abhängigkeiten auf Standards begrenzt. Bis auf den Start des Programms, als wäre es native Linux Software, funktioniert nicht.

Die Qualität als Beta-Software ist größer als so manche voll ausgereifte Software und bei dem Tempo der Entwicklung dürfen wir uns auf die Zukunft freuen.

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