Linux kennt eine Vielzahl an Lösungen zum Erstellen von Backups, die von einfachen Anwendungen für den Hausgebrauch bis zu Software für Unternehmen reicht. Duplicati sortiert sich dabei in der Mitte ein. Es ist eine unter der MIT-Lizenz agierende, quelloffene Backup-Software, die verschlüsselte, komprimierte und inkrementelle Datensicherungen erstellt und diese automatisiert auf verschiedene Cloud-Dienste oder Netzwerkspeicher überträgt. Das Programm bietet sowohl eine webbasierte Oberfläche als auch ein Kommandozeilen-Interface. Es kann auf Linux, macOS und Windows genutzt werden.
Die Entwicklung von Duplicati 2 begann 2012 als vollständige Neuentwicklung der damaligen 1.x-Version. Duplicati benötigte sieben Jahre, um aus der Beta-Phase zu kommen; dies gelang erst im Februar 2025 mit Version 2.0. Mittlerweile hat Duplicati Entwickler in Lohn und Brot gesetzt, die von der im Frühjahr neu gegründeten Duplicati Inc. bezahlt werden.
Neue Oberfläche
Mit Duplicati 2.2.0 legen die Entwickler kräftig vor. Das auffälligste Merkmal der neuen Version ist die vollständig neu geschriebene Benutzeroberflääche. Die alte UI wurde durch eine moderne Angular-Implementierung ersetzt, die die grundlegende Struktur beibehält, aber viele Funktionen benutzerfreundlicher zugänglich machen soll. Am unteren Rand des Fensters bzw. in der Seitenleiste der neuen UI erlaubt ein Schalter den Wechsel zwischen alt und neu.


Schnellere Wiederherstellungen
Eine wichtige Verbesserung betrifft den neuen Restore-Flow, der standardmäßig aktiviert ist und für spürbar schnellere Wiederherstellungen sorgt. Dies war eine häufig kritisierte Schwachstelle früherer Versionen, insbesondere wenn die lokale Datenbank nicht verfügbar war, konnten Wiederherstellungen Tage dauern. Über die Kommandozeilen-Option --restore-legacy=true kann auf das alte Verfahren zurückgegriffen werden. Zusätzlich wurde mit --restore-volume-cache-hint eine Option eingeführt, die den temporären Speicherplatzbedarf während der Wiederherstellung kontrolliert – standardmäßig werden nun 4 GiB verwendet.
Neue Cloud-Backends und SMB-Unterstützung
Duplicati 2.2.0 erweitert die Palette unterützter Cloud-Dienste um die Optionen pCloud, Filen und FileJump. Neu ist auch die native SMB-Unterstützung. Das neue SMB-Backend kann direkt mit Windows-Freigaben verbinden, ohne dass der Ordner gemountet oder SMB-Support installiert werden muss. Diese automatische Mount-Funktion, die bisher nur mit der Windows-Version verfügbar war, arbeitet jetzt plattformübergreifend auch unter Linux, und macOS.
Entfernte Backup-Quellen
Die neue Version ermöglicht es, Backups direkt von entfernten Quellen zu erstellen. In Version 2.2.0 werden S3, IDrive, SSH und CIFS als Quellen unterstützt. Die UI unterstützt diese Funktion noch nicht vollständig, ein grafischer Modus soll aber nachgeliefert werden. Weitere Änderungen können der Ankündigung entnommen werden. Auf GitHub stehen Pakete für alle unterstützten Formate bereit.
Meine Erfahrung
Bei mir läuft Duplicati als Backup-Lösung hinter meinen beiden Unraid-Servern als Docker und sichert täglich auf externen Laufwerken. Der Dienst läuft seit rund zwei Jahren äauml;ußerst stabil. Ob ich mich mit der neuen Oberfläche anfreunden kann, weiß ich noch nicht. Vorerst bleibe ich bei der alten UI, die ich aber auch nur ein oder zweimal wöchentlich zur Kontrolle öffne.

